Das große Provisorium in der Geburtskirche von Bethlehem dürfte bald vorüber sein. Zu Ostern 2017 sollen die Absperrungen, Gerüste und tiefergehängten Decken verschwinden und wieder den vollen Blick auf das Gotteshaus aus dem sechsten Jahrhundert freigeben. Vor allem werden dann die herrlichen alten Mosaiken wieder in ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen. Damit sind die Arbeiten an einer der ältesten Kirchen der Christenheit, die der Tradition nach über der Geburtsstätte Christi errichtet wurde, zwar noch nicht beendet; sie sind bis 2019 angesetzt. Doch immerhin sind dann zwei wichtige Etappen abgeschlossen.
Im Moment jedoch hämmern, bohren, sägen und schleifen mehr als zwei Dutzend Arbeiter hinter den weißen Planen und Sichtblenden. Allerdings mit vielen Unterbrechungen. Denn die Gottesdienste und die täglichen Prozessionen der Mönche zu dem 14-zackigen Silberstern in der Grotte dürfen nicht gestört werden. Auch der Pilgerbetrieb geht fast normal weiter. Bis jetzt hat es keinen einzigen Unfall infolge der Restaurierung gegeben, versichert Imad Nassar, der zuständige Architekt des palästinensischen Präsidialkomitees.
Begonnen hatte das Jahrhundertprojekt nach Hiobsbotschaften von Architekten und Statikern – und einem Machtwort von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Er brachte die drei rivalisierenden Kircheneigner – Griechisch-Orthodoxe, Armenier und Katholiken – dazu, endlich einer Restaurierung zuzustimmen. Denn die jahrhundertealten Dachbalken waren morsch, die Bleidecke drohte einzustürzen. Die Sicherheit der jährlich eineinhalb Millionen Besucher war ernsthaft gefährdet. Zudem machte die Kirche durch jahrhundertealten Ruß von Kerzen und Weihrauch sowie durch Wassereinsickerungen einen düsteren und vernachlässigten Eindruck.
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