Der Geburtskirche drohte der Zerfall – Restaurateure haben sie davor bewahrt und verloren geglaubte Kunstschätze gerettet.
Von außen betrachtet ist sie nicht gerade eine Schönheit. Die Bethlehemer Geburtskirche ähnelt mehr einer Festungsanlage als einem der heiligsten Orte der Christenheit. Die Kreuzfahrer sorgten dafür, dass das einstige Hauptportal zugemauert wurde und nur eine niedrige Seitenpforte Einlass gewährt. Jetzt in der Weihnachtszeit stauen sich vor dem engen Schlupfloch die Pilgerscharen. „Kopf einziehen und auf die Füße achten“, warnen die Reiseführer, bevor sich ihre Gruppen im Gänsemarsch durch die steinerne Stolperfalle zwängen.
Auch das Innere der Basilika wirkt auf den ersten Blick recht düster. Weil es eingerüstet ist, meckerten manche Besucher, dass es nicht genug zu sehen gebe, berichtet der palästinensische Tour-Guide Issa. Aber seitdem Anfang Dezember im Mittelschiff die Bauplanen gefallen sind, ist Issa wieder guter Dinge. „Schaut empor“, empfiehlt er den Touristen mit stolzer Miene und weist auf die farbfreudigen Wandmosaiken, die hinter dem Aluminiumgestänge hervorleuchten. Wie vom Himmel hoch schweben darüber mannsgroße, golden funkelnde Engel. Selbst Issa, der die Geburtskirche in- und auswendig zu kennen glaubte, hatte von dieser Pracht nichts geahnt.
Noch ist sie nicht ganz enthüllt. Die Runderneuerung, die vor drei Jahren mit der Sanierung des undichten Kirchendachs begann, ist längst noch nicht zu Ende. Elf Millionen Euro haben nachhaltige Instandsetzungsarbeiten plus aufwändige Restauration von Ornamenten, Mosaikbildern und Schnitzereien bereits verschlungen. Um marodes Gebälk auszutauschen, mussten etwa Lärchen- und Zedernholz aus den Alpen und Anatolien importiert werden.
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